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Schweiß entsteht durch ekkrine, apokrine Schweißdrüsen. Aber was sind Schweißdrüsen und warum produzieren sie Schweiß? Jetzt erfahren im EVERDRY Ratgeber!

Das Schwitzen (auch Transpiration oder Diaphorese genannt) wird über das vegetative Nervensystem im Gehirn gesteuert. Bei Bedarf werden Signale an die Schweißdrüsen auf der Haut weitergeleitet, welche sich am ganzen Körper, besonders zahlreich in den Achselhöhlen, im Gesicht, auf dem Kopf, an den Handinnenflächen und den Fußsohlen befinden. Die Schweißdrüsen werden dann zur Schweiß-Produktion angeregt. Durchschnittlich bilden sie täglich 200–700 ml dieses salzigen Sekrets (Schweiß), bei extremer Anstrengung auch über einen Liter pro Stunde.

Schweiß entsteht immer dann, wenn der Körper Kühlung benötigt und sich vor Überhitzung schützen muss. Durch das Schwitzen entsteht sogenannte Verdunstungswärme, die dem Körper eine angenehme Kühlung verschafft. Beim Schwitzen treten kleine Tröpfchen Flüssigkeit, welche durch Schweißdrüsen produziert werden, durch die Hautporen an die Hautoberfläche und verdunsten an der äußeren Luft sofort. Und eben genau durch diese Verdunstung entsteht der Abkühlungseffekt. Das Schwitzverhalten wird durch das zentrale Nervensystem und der Ausschüttung bestimmter Botenstoffe geregelt.

Über das Schwitzen wird dem Körper nicht nur Flüssigkeit entzogen, sondern auch Salze und Mineralien gehen verloren. Ein zu starker Salzverlust durch eine vermehrte Schweißproduktion - z.B. in einem heißen Sommer oder bei sehr starker körperlicher Anstrengung - kann zu erheblichen Problemen im Elektrolyt-Haushalt des Körpers führen. „Wer weniger schwitzen möchte, sollte auch weniger trinken“ ist ein absoluter Mythos und NICHT wahr! Wer viel schwitzt, der muss auf jeden Fall viel trinken – und bei starkem Schwitzen auch die Mineralstoffzufuhr nicht vergessen.

Was ist überhaupt Schweiß?

Menschen, die schnell ins Schwitzen kommen, oder mehr als andere schwitzen, empfinden dies als unangenehmes Übel. Man sieht es, manchmal riecht man es auch, man fühlt sich unwohl. Doch die Natur hat sich etwas dabei gedacht, uns und andere Säugetiere mit Schweißdrüsen auszustatten: diese Drüsen sondern über die Haut ein wässriges Sekret ab – den Schweiß.

Das Schwitzen hat verschiedene Aufgaben zu erfüllen und ist sogar dafür verantwortlich, ob wir unseren Gegenüber sympathisch finden oder nicht. Erfahren Sie mehr zu den Gründen in unserem Ratgeber "Warum schwitzen wir?". Schweißdrüsen werden je nach Art ihrer Sekretion in zwei Arten unterschieden: ekkrine & apokrine Schweißdrüsen.
 

Ekkrine Schweißdrüsen - die Schweiß-Macher

Wenn wir von Schweißdrüsen sprechen, meinen wir in der Regel immer die sogenannten ekkrinen Schweißdrüsen. Diese produzieren den typischen Schweiß, nämlich die klare, salzhaltige und eher geruchlose Flüssigkeit, welche zum Beispiel bei Anstrengung, Hitze oder auch bei Stress produziert wird.

Sie sind somit die eigentlichen Schwitzdrüsen und demnach für das „Schwitzen“ und entsprechend der Regulierung der Körpertemperatur verantwortlich. Sie sind am ganzen Körper in einer beachtlichen Menge von 2 – 4 Millionen verteilt.

Dunkelhäutige Menschen besitzen etwa doppelt so viele. Diese Drüsen produzieren einen klaren, geruchslosen Schweiß, welcher auf der Hautoberfläche verdunstet. Hierdurch entsteht die Verdunstungswärme, welche unseren Körper vor Überhitzung schützt. Ekkrine Schweißdrüsen können sinngemäß als „Klimaanlage“ und der produzierte Schweiß als „Kühlflüssigkeit“ beschrieben werden.

Schweiß besteht zu mehr als 99 % aus Wasser und sonst vor allem aus Elektrolyten:

  • Salze: Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium, Zink, Eisen, Zink, Bicarbonat, Sulfat und Phosphat
  • Säuren: Aminosäuren, Acetat, Pyruvat und Lactat
  • Hydrophile Substanzen: Harnstoff, Proteine, Ammoniak

Der pH-Wert liegt im sauren Bereich 4,5. So kann er auch antibakteriell wirken und den Aufbau des sogenannten Säureschutzmantels der Haut unterstützen.

Apokrine Schweißdrüsen - die Duft-Macher

Apokrine Schweißdrüsen befinden sich nur in einigen bestimmten Hautarealen – wie in den Achseln, im Genital- und Perinalbereich oder dem Brustwarzenhof und spielen beim Schwitzen als Kühlfunktion eine eher untergeordnete Rolle.

Sie entstehen erst in der Pubertät und werden auch als „Duftdrüsen“ bezeichnet. Sie produzieren geringe Mengen eines milchigen Sekretes, das Proteine und Lipide enthält und annähernd pH-neutral ist (pH-Wert 7,2).

Deren Funktion liegt vor allem in der Schaffung der eigenen Individualität:

Jeder Mensch hat seinen „eigenen“ Geruch, welcher sicherlich auch bei der Partnerwahl eine große Rolle spielt. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: Jemanden GUT RIECHEN können.

Es handelt sich hierbei um sehr geruchsaktive Substanzen, welche penetrant an der Hautoberfläche haften bleiben. Aufgrund der einsetzenden Befeuchtung durch den Schweiß ekkriner Drüsen werden diese Duftstoffe in die Umgebung freigesetzt.

Die Ausscheidung der apokrinen Drüsen wird hormonell gesteuert. Die Aktivität dieser Drüsen startet meist in der Pubertät. Hierdurch erklärt sich auch, warum Pubertierende oft einen typisch muffig-ranzigen Schweißgeruch hinterlassen.

Wie entsteht Schweißgeruch?

Frischer Schweiß ist nahezu geruchslos. Wenn dieser unangenehm anfängt zu riechen, sind in der Regel auf der Haut lebende Bakterien die Schuldigen, denen der Schweiß als Nahrungsgrundlage dient. Bakterien sind ja prinzipiell nicht immer schlecht, aber was sie aus unserem Schweiß machen ist dann doch eher lästig und unerwünscht. Durch den bakteriellen Abbauprozess entsteht nämlich der typische Geruch, der nicht nur für unsere Mitmenschen unangenehm ist. Die Bakterien zerlegen langkettige Fettsäuren in kleinere Moleküle wie Butter- oder Ameisensäure.

Buttersäure ist eine Fettsäure, die einen sehr unangenehmen Geruch besitzt, der dem von ranziger Butter ähnelt. Kein Wunder also, dass dieser Schweiß dann für unsere Nasen nicht „duftet“, sondern aufdringlich wirkt.

Manchmal riecht frischer Schweiß eben doch!

Wenn ein Teenager plötzlich unangenehm „müffelt“, dann liegt das an der Hormonumstellung. In dieser Zeit kann auch frischer Schweiß unangenehm riechen. Warum das so ist, erfahren Sie hier: Schwitzen in der Pubertät.

Wo auf der Haut produzieren die Drüsen den Schweiß?

Sie werden überrascht sein, denn besonders viele ekkrine Drüsen versammeln sich an den Fußsohlen, den Handinnenflächen und auf der Stirn. Sein Sie ehrlich? Sie hatten die Achseln an erster Stelle erwartet, oder? Aber schauen Sie selbst, an welchen Körperstellen sich wie viele Drüsen tatsächlich befinden.

Schweißdrüsenreiche Zonen:

Körperstelle Anzahl pro cm²
Fußsohlen 370
Handinnenflächen 360
Bauch & Brust 150-200
Stirn 140-170
Arme & Ellenbogen 130-150
Achselhöhlen 120-160
Oberschenkel 50-100
Rücken 50-80
Gesäß 50-80
Ohrmuschel & Ohrläppchen 30-40

An den Körperstellen, an denen sich viele, dicht beieinander liegende Schweißdrüsen befinden, schwitzt der Mensch unter bestimmten Umständen stark. Das bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass er auch an diesen Stellen am meisten schwitzt.

Schweißdrüsenfreie Zonen:

  • Lippen
  • Nagelbett
  • Eichel
  • Klitoris
  • Kleine Schamlippen
  • Trommelfell

Auch wichtig zu wissen!

An den Körperstellen, an denen sich viele, dicht beieinander liegende Schweißdrüsen befinden, schwitzt der Mensch unter bestimmten Umständen stark. Das bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass er auch an diesen Stellen am meisten schwitzt.

Das können wir mit der eigenen Erfahrung am besten belegen: wenn Sie Probleme mit starkem Schwitzen und Schweißnässe haben, wo sind bei Ihnen dann meistens die Problemzonen? Sind das nicht eher die Achseln? Und dass obwohl wir unter den Armen deutlich weniger Schweißdrüsen haben als an anderen Körperstellen…

Um starkes Schwitzen vorzubeugen können Antitranspirante benutzt werden oder Deodorants um den Geruch zu überdecken. Was der Unterschied zwischen einem Antitranspirant und einem Deodorant ist, finden Sie in diesem Ratgebertext HIER.

Bei weiteren Fragen rund um das Thema Schwitzen & Schweißgeruch steht Ihnen das EVERDRY Team gern zur Verfügung.


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